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Männer Kreispokal

SpVgg. Blau-Weiß Chemnitz 02 vs. SG Handwerk Rabenstein II
6 : 4 n.E.

Spielbericht 2. Männermannschaft – Kreispokal Viertelfinale
SpVgg. Blau-Weiß Chemnitz – SG Handwerk Rabenstein 2:2 (1:1) 4:2 n.E.
Elfmeterkrimi im Stadion an der Clausstraße
Es war angerichtet. Zur besten Zeit am Sonntagnachmittag, schönem Wetter und gut gefüllten Rängen stand unser Pokalviertelfinale bei der SpVgg Blau-Weiß Chemnitz an. Trotz einer Niederlage im letzten Punktspiel, als wir zu Gast waren, war unsere Mannschaft zuversichtlich, der Pokal hat ja auch seine eigenen Regeln. Mit dem Schwung aus dem Sieg am Mittwoch wollten wir die Englische Woche erfolgreich abrunden und einen weiteren Schritt in Richtung Finale im Heimstadion machen.
Taktisch blieben wir beim System mit Dreierkette, nur personell änderten sich einige Positionen. So rückte Til Gräfe zwischen die Pfosten, vor ihm rückte Lucas Beck zwischen Felix Vogel und Lucas Beck, um die massive Defensive zu formieren. Vor ihnen agierte heute mit Paul Conrad ein nomineller Sechser, dessen Hauptaufgabe das Staubsaugen vor der Kette war, während Niklas Mühlig und Christopher Jäckle vor ihm der Offensiv-Abteilung zuarbeiten sollten. Links außen wirbelte erneut Patrick Ströhle, rechts beackerte Thanh Giang Nguyen die Schiene und vorne begannen Felix Haubold neben unserem Top-Torjäger Keaton Hartmann.
Erneut brauchte das Spiel etwas Zeit, um auf Touren zu kommen. Unsere Defensive stand weitestgehend gut, nur nach vorne konnten wir unsere numerische Überlegenheit mit drei zentralen Mittelfeldspielern noch nicht ausspielen. Eine erste Schrecksekunde kam, als ein Rückpass in Richtung Til Gräfe zu kurz geriet, ein Blau-Weißer spritzte dazwischen, lief noch ein, zwei Schritte in Richtung Tor und schob den Ball an Til Gräfe und am kompletten Tor vorbei, das ging nochmal gut. Danach spielten wir konzentrierter, gerade über die linke Außenbahn konnten wir durch die Unterstützung von Philipp Berger immer wieder gefährlich in Szene treten, jedoch noch, ohne uns zu belohnen. Dies passierte dann wenige Minuten später, allerdings durch Zentrum. Diesmal konnten wir die zahlenmäßige Überlegenheit in der Zentrale gut auflösen, Niklas Mühlig drehte auf und dribbelte auf die Blau-Weiße Viererkette zu, zog einen Innenverteidiger heraus, dessen Abwehrbein er gekonnt überlupfte und so Thanh Giang Nguyen in den Sechzehner schickte. Unser 13-er sortierte kurz die Füße, schaute den Torwart aus und schob ihm den Ball durch die Hosenträger ins Netz, 0:1 (22.). Nach unserem Tor kam auch Blau-Weiß Chemnitz besser in die Partie, es entwickelte sich eine rasante Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Doch bei jedem Angriff oder Abschluss der Heimmannschaft war entweder an unserem Abwehrbollwerk oder spätestens bei Schlussmann Til Gräfe Endstation. Auf unserer Seite verpassten Felix Haubold mit einem Kopfball in Rückenlage, Christopher Jäckle per Kopf nach einem Eckball und Niklas Mühlig mit einem Fernschuss, der jedoch ins benachbarte Wohnviertel zu fliegen schien, den Vorsprung auszubauen. Und so kam der Gastgeber kurz vor der Pause nochmal in unseren Sechzehner. Der blau-weiße Rechtsaußen versetzte unseren Verteidiger, blickte hoch und brachte eine punktgenaue Flanke an den zweiten Pfosten, wo sein Mitspieler nur noch einschieben musste, 1:1(45.). Kurz vor dem Seitenwechsel mussten wir also doch noch den Ausgleich hinnehmen, eine bittere Pille, danach ging es in die Kabinen.
Mit Wiederanpfiff übernahmen wir das Heft des Handelns und zeigten, dass wir das Weiterkommen gerne in 90 Minuten klar machen wollten. In der 55. Minute ersetzte Paul Rudolph Christopher Jäckle und unser System verschob sich in ein 4-4-2. In den folgenden Minuten erspielten wir uns erste Möglichkeiten, Patrick Ströhles Freistoßknaller konnte der Heim-Keeper noch über die Querlatte lenken. Weiterhin waren unsere Ecken sehr gefährlich, doch entweder fehlte ein letzter Meter um den Ball entschieden ins Tor zu befördern, oder das Leder flog knapp am Gehäuse vorbei. Dann kam mal eine Hereingabe von rechts bei Keaton Hartmann an, der seinen Gegenspieler zum Tanz bat, ein, zwei Haken schlug, einen Wackler mit der Hüfte einbaute und danach eiskalt ins lange Eck einschob, 1:2 (77.). Blau-Weiß Chemnitz war um eine Antwort bemüht und begann unser Tor zu belagern. Aus dieser Umklammerung konnten wir uns zunächst immer wieder gut befreien. Patrick Ströhle hatte bei einem Konter sogar das 1:3 auf dem Fuß, doch aus spitzem Winkel zog er den Ball über das Kreuzeck. So hatte sich der Fußballgott für dieses Spiel ein anderes Drehbuch ausgedacht und erneut sollte es uns kurz vor Schluss des Spielabschnitts treffen. Ein langer Freistoß aus dem Halbfeld fiel in unserem Sechzehner herunter, wurde von uns nur unzureichend geklärt und am Ende bedankte sich ein Blau-Weißer und schob in unseren Kasten ein, 2:2 (86.). Danach war Schluss und es ging in die Verlängerung.
Beide Verlängerungshälften sind schnell erzählt, beide Teams wollten nicht mehr ins absolute Risiko gehen, geschuldet war das auch den Kräften der Spieler. Wir jubelten kurz nach Beginn der Verlängerung, als Keaton Hartmann eine punktgenaue Freistoßflanke im Tor unterbrachte. Die Feierlichkeiten wurden jedoch im Keim von der erhobenen Fahne des Linienrichters erstickt, Abseits war die Entscheidung. Die andere Chance hatte Blau-Weiß Chemnitz kurz vor dem finalen Schlusspfiff, als ein Einwechselspieler unserer Deckung entwischte und frei vor Til Gräfe jedoch am gut reagierenden Schlussmann scheiterte. So hieß es nach 120 kräftezehrenden Minuten Elfmeterschießen.
Im Elfmeterschießen behielten die Gastgeber die besseren Nerven. Für unsere Farben trafen Niklas Mühlig und Philipp Berger souverän als erster und zweiter Schütze, während Keaton Hartmann und Patrick Ströhle als dritter und vierter Schütze am Schlussmann von Blau-Weiß scheiterten. Auf der anderen Seite verwandelten alle Schützen, sodass das Elfmeterschießen mit 4:2 entschieden war.
Ein bitteres Pokal-Aus, wodurch wir das Finale im eigenen Stadion leider verpassen. Dennoch war es eine gute Leistung, mit viel Kampf und Moral, es fehlte nur das letzte Quäntchen Glück.