Alle drei nominellen Innenverteidiger mussten aus unterschiedlichen Gründen passen. So bildeten Jonas Mehnert und Jari Schramm das neue Duo im Abwehrzentrum. Ben Martens rückte für Luis Lohs in die erste Elf. Das erarbeitete Selbstvertrauen sollte uns helfen, einen Heimerfolg zu feiern. Die Partie begann mit vielen Eckstößen auf beiden Seiten, wobei weder wir noch die Gäste etwas daraus machten. Die ungewohnte Viererkette hatte keine Probleme und überzeugte durch gutes Timing bei hohen Bällen und Grätschen. Wir nahmen also aus einer sicheren Defensive heraus Fahrt auf. In Minute 20 sollte dieser Aufwand dann belohnt werden: Nach einem guten Ball über die Abwehr der Werdauer hinweg, verwandelte Ben Martens eiskalt _ 1:0. Unser Spiel blieb hoch_konzentriert. Wir hatten weitere gute Möglichkeiten, verpassten es allerdings das 2:0 nachzulegen. Deswegen musste ein Standard herhalten: Einen Freistoß von Finn Schackenberg auf den langen Pfosten legte der aufgerückte Jari Schramm zurück in die Mitte, Moritz Tebbe musste nur noch den Fuß hinhalten (38.). Bei beiden Toren reklamierte Werdau Abseits, doch die Fahne blieb jeweils unten. Zur Pause machten wir uns für schwierige 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff heiß.
Wir machten so weiter, wie wir aufgehört hatten. Die Auswärtsmannschaft kam nicht aus der eigenen Hälfte, wir schnürten sie praktisch ein. Lange Zeit sah es nach der bisher besten Saisonleistung unseres Teams aus. Dann folgte die bittere Wende im Spiel. Alex Piechatzek holte einen Strafstoß heraus. Jari Schramm vergab, setzte ihn links neben den Pfosten. Er sollte noch zum tragischen Helden der Begegnung werden. Aus diesem verschossenen Elfmeter schöpfte Werdau noch einmal Mut. Wir verloren völlig den Faden, gaben den Ballbesitz durch teilweise vogelwilde Zuspiele an den Gegner ab. Es dauerte keine fünf Minuten, bis es zum Anschlusstreffer einschlug (50.). In der Offensive fehlte uns anschließend jeglicher Zugriff. So kam es, wie es kommen musste: In der Nachspielzeit zeigte der Unparteiische erneut auf den Punkt (diesmal unberechtigterweise), Jari Schramm hatte den Pfiff verursacht. Der Torhüter traf trocken in die Mitte. Somit müssen wir mit einem extrem ärgerlichen Unentschieden, welches sich wie eine Niederlage anfühlt, leben, weil wir das Spiel aus der Hand gaben. Nach solch souveränen ersten vierzig Minuten musst du das Ding cleverer runterspielen und die drei Punkte einfahren.

Fazit: Die schwache Torausbeute kehrte als Déjà-vu wieder. Durch eine schlechte zweite Halbzeit haben wir zwei Punkte verschenkt. „Wer die Dinger vorne nicht macht, frisst sie hinten." Jetzt gilt: Mund abputzen und in Annaberg punkten.

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