Aus der Geschichte:

Die Tradition Rabensteiner Sportvereine reicht bis zum Anfang der 60-er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Als erster Sportverein entstand 1860 der Turnverein Niederrabenstein. 1862 wurde der Turnverein Oberrabenstein ins Leben gerufen.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde als 3. Rabensteiner Sportverein der Arbeiter-Turn-und-Sportverein Friesen gegründet, dessen Domizil zunächst die Schulturnhalle war, bis man 1928 das als Volkshaus gebaute Gebäude an der Hardtstraße (heute Harthweg) übernahm. 1920 wurde von diesem Arbeitersportverein auch eine Fußballmannschaft gegründet, die unter dem Namen Friesen Rabenstein innerhalb von vier Jahren den Sprung in die höchste regionale Spielklasse schaffte, welche bis 1933 gehalten werden konnte. Dann begann die Zeit der Nazidiktatur und alle Arbeitersportvereine wurden verboten, ihr Eigentum ging an den Reichsbund für Leibesübungen über.

Der Sportbetrieb wurde den Interessen der Nationalsozialisten untergeordnet. Mit der Niederlage Hitlerdeutschlands 1945 war dieser Spuk vorbei.Die Rabensteiner Sportstätten überstanden den 2. Weltkrieg zum Glück unbeschadet, so dass der regelmäßige Sportbetrieb ab 1946 schrittweise wieder aufgenommen werden konnte. Die Sportvereine wurden dabei zunächst durch Patenbetriebe unterstützt, der Rabensteiner Sportverein durch die NILES-Werke Siegmar, dem späteren VEB Großdrehmaschinenbau 8. Mai. Besonders starke Sektionen gab es damals in den Sportarten Fußball, Turnen, Leichathletik, Volleyball, Tischtennis, Kegeln und Wandern/Bergsteigen, die auf regionaler Ebene beachtliche Erfolge erzielten. Die Fußballer durchliefen die unteren Klassen erfolgreich. Dabei änderte sich der Name des Vereins mehrfach, bis Anfang der 50-er Jahre die Betriebssportgemeinschaften gegründet wurden. Seitdem trug unser Verein den Namen BSG Motor 8. Mai und wurde auch vom Trägerbetrieb gut unterstützt. Die 1. Fußballmannschaft wurde Kreismeister, stieg 1953 in die Bezirksklasse und 19/6364 in die Bezirksliga auf, die bis 1965/66 gehalten werden konnte.

Zwischen 1964 und 1967 sollte der Rabensteiner Sportplatz hinter der Schule entsprechend den neuen Anforderungen mit einer Rasendecke versehen werden, was aber auf Grund bürokratischer und finanzieller Hürden zum vorläufigen Aus des Rabensteiner Fußballs führte. Nach einem einjährigen Gastspiel auf dem Sportplatz der BSG Wismut Karl-Marx-Stadt in Siegmar wurde die Sektion Fußball aufgelöst. Die Spieler schlossen sich anderen Sportvereinen an. 1967 wurde mit einer neuen Männer- und einer Jugendmannschaft der Neubeginn gewagt. Unter den Namen BSG Polar, TSG Rabenstein und schließlich wieder BSG Motor 8.Mai konnte in relativ kurzer Zeit wieder in allen Altersklassen der Aufstieg in die obersten Karl-Marx-Städter Kreisklassen geschafft werden.

Mehr ließ die dünne finanzielle Decke nicht zu. Die Betriebe konnten für den Sport immer weniger Bilanzanteile zur Verfügung stellen. Dadurch stand auch immer weniger Geld für die Unterhaltung der Sportstätten zur Verfügung und sie verfielen immer mehr. Unsere Umkleidekabinen kamen bei unseren Gastmannschaften immer stärker in Verruf. Obwohl ein entsprechender Plan vorlag, einen neuen Sozialtrakt zu errichten, kam es 1979 lediglich zur Grundsteinlegung.

Danach geschah viele Jahre nichts. 1987 entschloß man sich dann doch, vermutlich aus Gründen der Sicherheit, zum Aufbau des Gebäudes. Es sollte 1989 fertig gestellt sein. Doch der Bau verzögerte sich und die Wende kam dazwischen. Die Stadt Chemnitz übernahm die von den Betrieben nicht mehr erwünschten Sportstätten. Der Verein und die Stadt stellte das unvollendete Gebäude fertig und sanierten alles so nach und nach, so dass wir dann über gute Bedingungen für die Ausübung unseres Sports verfügten.

Auf Anregung des Vorsitzenden der SG Handwerk Chemnitz, Sportfreund Gottfried Reuther, schlossen sich 1991 die beiden Vereine SG Handwerk Chemnitz, deren Sportstätten dem Neubau des Ausbildungszentrums der Handwerkskammer Chemnitz weichen mussten, und der TSV 1862 Rabenstein zur SG Handwerk Rabenstein zusammen. Dadurch konnten im Männer- und im Jugendbereich schlagkräftige Mannschaften gebildet werden. Nach den normalen Anfangsschwierigkeiten fanden sich Sportler und Funktionäre zu einer erfolgreichen Einheit zusammen.

Blick von der Rabesteiner Schule

Nicht nur sportlich machte der Verein sich ein Namen, beispielhaft für den Vereinssport in Sachsen die "handwerklichen" Leistungen des Vereins. So bauten die Rabensteiner in eigener Regie im Jahre 2000/2001 für 80.000 € Ihre Sportanlage um, sanierten Ihren Rasenplatz und bauten dazu einen Großfeld- Hartplatz mit einer Flutlichtanlage.

Doch das Meisterstück gelang dem Verein 2009 mit dem Bau des ersten Kunstrasen- Grossfeldplatzes für Vereine in Chemnitz und der energieeffizenten Sanierung des Sanitär-und Sozialgebäudes im Sportpark Rabenstein...und so ging die Geschichte weiter.